Veröffentlicht am 9. September 2018 von Guido Keller
Rezept des Monats September aus dem Kochblog stuttgartcooking von Johannes Guggenberger mit den Weinempfehlungen des Monats von unserem IHK geprüften Sommelier Michael Malina.
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Wir empfehlen Ihnen die passenden Weine!
Weinproben und Weinverkostungen sind bei uns im Wein-Musketier Stuttgart immer während unserer Öffnungszeiten möglich. Nehmen Sie sich eine kleine Auszeit vom Alltag und genießen Sie gutes Essen mit gutem Wein aus ganz Europa!
Heute für Sie:
Fenchel-Zucchini-Risotto mit Hähnchen in der Knusper-Panade perfekt in Szene gesetzt mit unserem rebsortenreinen Italienischen Weißwein Lugana Riserva ‚Il Bepi‘ DOC von La Rifra und dem Chemin de la Serre aus 100 % Carignan, Vieille Vignes, Herault, Frankreich!
Lesen Sie die Weinempfehlungen für September 2018 mit fachkundigen und lebendigen Erklärungen von Michael Malina, unserem IHK geprüften Sommelier, der auch eine Vielzahl von Weinseminaren und Weinverkostungen bei uns in Stuttgart leitet.
Michael Malina:
"Bei dem Risotto muss ich gar nicht lange nachdenken. Es wird nun langsam wieder kühler, die Zeit der primärfruchtigen, leichten Weine ist erst einmal vorbei, nun darf etwas Kräftigeres ins Glas. Etwas Kräftigeres mit vollem Körper und weniger Säure passt zum Risotto ohnehin sehr gut.
Am Wochenende gab es bei mir auch Risotto, und ich verwendete die Blüten von wildem Fenchel auf dem Fleisch, also ein Rezept das dem von Johannes nicht unähnlich ist. Bei mir gab es den Lugana Riserva ‚Il Bepi‘ DOC von La Rifra.
Die Anbauregion Lugana ist mit nur 700ha eine der kleinsten in Italien und in ihr wird eine der ältesten Rebsorten Italien angebaut. Sie liegt am Südufer des Gardasees zwischen Peschiere del Garda und Desanzano del Garda und ist seit 1967 als DOC ausgezeichnet. Der Familienbetrieb La Rifra existiert fast genauso lange, nämlich seit den 70-er Jahren und hält sich seitdem an selbst auferlegte, strenge Richtlinien. So werden zum Beispiel im Weinberg keine Herbizide verwendet, man verzichtet auf starke Filtration der Weine und hält sich streng an die Argarumweltmaßnahme 10 für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Diese „Umweltmaßnahme 10“ wurde von der Region eingerichtet und richtet sich an Betriebe, die landwirtschaftliche Methoden anwenden, die eine geringe Umweltbelastung haben und auf die nachhaltige Nutzung von Ressourcen achten.
Die Kellerei liegt entlang der Grenze zwischen Lombardei und Venetien, auf den Hügeln des Gardasees, direkt vor der Halbinsel Sirmione. So wie die Kellerei auf der Grenze zwischen den Anbaugebieten liegt, können auch die Trauben für Lugana DOC aus beiden Anbaugebieten kommen. Die charakteristische Zusammensetzung des Bodens, lehmig, kalkhaltig und reich an Mineralsalzen, das milde Klima und die Nähe zum See tragen dazu bei, eine Weinproduktion von hoher Qualität zu erreichen. Um wirklich beste Qualität zu bekommen, werden die Trauben der über 40 Jahre alten Rebstöcke von Hand gelesen und selektiert um anschließend in kleinen Kisten zur Kellerei gebracht zu werden, wo sie sanft gepresst werden und temperaturkontrolliert vergoren werden, um die besten Aromen zu verstärken. La Rifra versucht Wein zu machen, der so natürlich wie möglich ist. Bevor der Wein die Kellerei verlässt, lagert er mindestens 2 Jahre in der Kellerei, davon 1,5 Jahre in Eichenholzfässern und den Rest der Zeit in der Flasche.
Der Il Bepi präsentiert sich im Glas stroh- bis goldgelb und zeigt vereinzelt grüne Reflexe. Um seine ganzes Können zu zeigen sollte man den Wein nicht kühlschrankkalt trinken, sondern lieber bei 10 bis 12°C. Was am Nachmittag die Sonne in wenigen Minuten schafft, muss man am Abend schon selbst erledigen: Um den Wein richtig zu temperieren, nimmt man die Flasche einfach eine halbe Stunde vor dem Genuss aus dem Kühlschrank. Die Nase ist sehr blumig, gefolgt von intensiven Zitrusfrüchten und gelb- und weißfleischigen Obstsorten, die Aprikose sticht besonders deutlich heraus, unaufdringlich machen sich leichte Kräuter und Vanille bemerkbar. Am Gaumen ist ‚Il Bepi‘ (deutsch: der Josef) sehr geschmackvoll, mit ausgeprägter Struktur, gut eingebundener Säure, weich, zart – und dennoch kraftvoll. Solche Weine sucht man oft und findet sie viel zu selten.
Hach, jetzt die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der Terrasse einfangen, ein Risotto mit Fenchel dazu und ein Glas Lugana ‚Il Bepi‘ – das fühlt sich fast so an als wäre der Sommerurlaub noch gar nicht vorbei.
Übrigens ist es kein Frevel, wenn man lieber Rotwein statt Weißwein zum Risottos trinkt. Ich habe den idealen „Risotto-Rotwein“ gefunden: Chemin de la Serre, ein Carignan von alten Rebstöcken, der zwar nicht aus Italien, sondern aus Frankreich kommt, aber manchmal muss man fünf auch gerade sein lassen.
Kommen Sie doch vorbei und probieren bei Guido den Chemin de la Serre. Ich bin mir sicher, danach verstehen Sie, weshalb ich ihn gerne zum Risotto serviere. Und vielleicht bin ich ja auch gerade bei Guido und wir tauschen Risotto-Rezepte aus. Haben Sie eigentlich schon einmal ein Risotto mit Rotwein statt mit Weißwein zubereitet? Nein? Sollten Sie mal.
Hinter den Fotos der Weine sind die detaillierten Weinbeschreibungen für Sie als PDF-Download hinterlegt!
Guten Appetit und einen grandiosen Weingenuss wünscht Ihr Team aus Ihrem Weinladen in Stuttgart :)
Zum Rezept: Bitte Weiterlesen
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