Rezept des Monats aus dem Kochblog stuttgartcooking von Johannes Guggenberger mit den Weinempfehlungen des Monats von unserem IHK geprüften Sommelier Michael Malina.
Essen ist ein Bedürfnis des Magens, Trinken ein Bedürfnis des Geistes.
Claude Tillier
Lesen Sie die Weinempfehlungen des Monats Mai 2018 mit fachkundigen und lebendigen Erklärungen von Michael Malina, unserem IHK geprüften Sommelier, der auch eine Vielzahl von Weinseminaren und Weinverkostungen bei uns in Stuttgart leitet.
Michael Malina: „Puh, das ist auf den ersten Blick keine Speise, die einfach mit Wein zu kombinieren ist. Spargel ist eine Diva, was die Kombination mit Wein angeht und Rhabarber, der bringt Säure mit, dazu Curry- diese wilde, hervorragende Gewürzmischung, die den Gaumen durch Piment und Cumin fordert. Holla-die-Waldfee! Das war zumindest mein erster Gedanke.
Beim Lesen von Johannes’ Rezept erschloss sich mir dann das Zusammenspiel der Zutaten und Aromen. Die Säure des Rhabarbers wird durch den karamellisierten Zucker neutralisiert, dazu Pasta - die enthaltene Stärke vermindert "extreme" Geschmackseindrücke".
Grüner Spargel, der etwas vegetabile Noten mitbringt, auf einmal fällt mir wie Schuppen von den Augen, wie genial Einsatz von Curry bei diesem Rezept ist! Gustatorisch ein Geniestreich, das werde ich am Wochenende nachkochen, ich schmecke es förmlich jetzt schon auf der Zunge.
Doch was dazu trinken?
Mir würde hier der trockene, spontan vergorene Riesling vom VDP-Weingut Jochen Beurer aus Württemberg gut gefallen. Mit nur 11,5% Alkohol passt er außerdem hervorragend in die wärmer werdende Jahreszeit, und durch den Einsatz der wilden Hefen und der langen Gärzeit ist er sehr komplex und wundervoll mineralisch.“
Eine Beschreibung aus unserem Wein-Online-Shop:
„Riesling Jochen Beurer - Edition WEIN-MUSKETIER, Württemberg
Dieser Riesling zeigt die kompromisslose Handschrift von Jochen Beurer aus Kernen-Stetten. Ökologisch-dynamische Bewirtschaftung der Weinberge und Spontanvergärung gemäß seinem Motto: Alles was man zum Weinmachen benötigt, ist in und auf der Traube. Jochen Beurer lässt seine Weine ohne Reinzuchthefen vergären. Der Wandlungsprozess von Most zu Wein wird ausschließlich von weinbergseigenen Hefen geleistet. Diese Spontanvergärung gibt seinen Weinen einen ganz eigenen Charakter. Als echter Schwabe, zeigt dieser Weißwein zu Beginn recht verhalten, was in ihm steckt. Man muss ihm etwas Zeit lassen, das Glas schwenken und vorsichtig 'schlotzen' (schwäbisch für schlürfen). Dann entfaltet sich langsam der Duft von reifen Äpfeln und Quitten und die mineralischen Noten vom Gipskeuper. Beim zweiten Glas wird die Frucht noch saftiger und verbindet sich immer mehr mit dem ‘Bodengfährtle’ (Terrroir).
Ein geradliniger Riesling mit einem schönen Gleichgewicht zwischen Frucht, Alkohol und reifer Säure. Sein Riesling ist einmal mehr der Beweis, dass Jochen es versteht mit dieser Rebsorte umzugehen. Unbedingt probieren!“
Michael Malina: „Durch das tolle Wetter bin ich aber gerade auf dem Rosé-Trip. Und der Clos de Baumelle aus dem Luberon in der Provence wäre hier mein Wein der Wahl. Dezent fruchtig, auch sehr mineralisch und wahnsinnig lang im Nachhall.
Grundsätzlich gilt aber neben aller Weinempfehlung immer, auch hier: Man sollte den Wein trinken, der einem schmeckt, auch zum Essen. Wein verändert sich zwar durch die gereichte Speise und im Idealfall profitiert die Speise auch vom Wein, jedoch sollte man Weinempfehlungen nicht als Dogma betrachten, sondern auf den persönlichen Geschmack bzw. den eigenen Bauch hören. Probieren bringt oft ungewöhnliche, aber sehr passende Kombinationen zustande.“
Eine Beschreibung aus unserem aktuellen Heft „Weine für Freunde“:
„Clos de Baumelles Rosé • Luberon AOP • Château Val Joanis
Die Landschaft des Luberon gehört zu den eindrucksvollsten der Provence. Abseits des Massentourismus findet man hier malerische Bergdörfer, duftende Lavendelfelder, weite Olivenhaine und prestigeträchtige Weinguter wie Château Val Joanis. Dieses Weingut liegt im Süden des regionalen Naturparks Luberon an einer Stelle, an der früher eine römische Villa stand. Château Val Joanis ist berühmt für seinen mediterranen Garten im Stil des 17. Jahrhundert und für seine hervorragenden Provence-Weine. In einer großen Blindverkostung von Rosé-Weinen hat uns der Rose ‘Clos des Baumelles’ 2017 aus diesem Weinkeller besonders beeindruckt: Helles Lachsrosa. Intensiver Duft von sonnengereiften, roten Beeren mit einem Anflug von Orangenblüten. Am Gaumen zeigt er ein charmantes Spiel zwischen den köstlichen und vielschichtigen Fruchtnuancen und der erfrischenden Säure. Im Finish sehr gut strukturiert und lange nachklingend überrascht er mit mineralischen Würznoten. Ein sehr harmonischer und erquickender Rosé, der Urlaubsgefühle weckt.“