Der Wein und die Technik - Diskurse um die Legalität der Weinoptimierung am Beispiel der Umkehrosmose
Dr. Thomas Schuetz, Universität Stuttgart
Wein ist in der westlichen Kultur von zentraler kultischer, sozialer und - zumindest regional - auch ökonomischer Bedeutung.
In der Eigendarstellung von Kellereien, Genossenschaften und nicht zuletzt Weinhändlern bedient man sich häufig der Vorstellung von Wein als einem uralten und natürlichen Gut.
Dem entgegen ist die Vinifikation seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend geprägt von der Anwendung von Wissenschaft und Technik.
Die Geschichte dieser Verwissenschaftlichung und Technisierung vermag die historische Bedingtheit unterschiedlicher Produktionsmethoden und Weinarten nachzuzeichnen.
Am Beispiel der Auseinandersetzung um die Frage, ob es legitim ist, Most durch die Verwendung von Umkehrosmose zu konzentrieren und so die Qualität des späteren Weines nachhaltig zu verbessern, kann gezeigt werden, wie gesellschaftliche Diskurse zu Fragen der Natürlichkeit von Lebensmitteln im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit, Verträglichkeit und Authentizität von Produkten unser Konsumverhalten prägen.
Weitere Infos über diesen interessanten Vortrag vom 1. Februar 2018