Veröffentlicht am 15. Januar 2015 von Guido Keller
Der Jahrgang 2014 ist ein durchgängig kontroverser Jahrgang. Jede Region hatte andere Herausforderungen, die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich. Es wird spannend.
Lesen Sie die Einschätzungen von Christian Steitz - Winzer Weingut Steitz,
Joel Julien - Direktor der Genossenschaftskellerei Costières Pomerols und Präsident der Winzer in Languedoc-Roussillon und
Marilyn Lasserre - Önologin bei Vignerons de Cébazan:
Christian Steitz - Winzer Weingut Steitz: ‘Fruchtig, filigran, leicht’.
„Ein in Austrieb und Blüte sehr frühes Jahr machte uns bis in den August hinein große Freude. Auf die dann einsetzenden - teilweise fast monsunartigen - Regenfälle mussten wir sehr flexibel reagieren. Nun war eine schlagkräftige und absolut selektive Lese gefordert. Gut, wenn man darauf eingestellt und entsprechend ausgerüstet ist! Herausgekommen sind wunderbar fruchtige und filigrane Weine mit durchweg moderaten Alkoholwerten. Da darf es auch mal ein Glas mehr sein! Das ganzeTeam hat hervorragende Arbeit geleistet und das schmeckt man!“
Joel Julien - Direktor der Genossenschaftskellerei Costières Pomerols und Präsident der Winzer in Languedoc-Roussillon: ‘Mehr Qualität als Quantität’.
„Extreme Trockenheit im Winter und Frühling führte zu geringeren Mengen in der Größenordnung von 10-15%. Der Zustand der Trauben war phantastisch: 100% gesundes Lesegut. Weiß- und Roséweine haben ein gutes Niveau von Säure, einen sehr ungewöhnliche Zuckergehalt, viel Eleganz und aromatische Intensität. Die Rotweine haben ein außergewöhnliches Maß an verheißungsvollen Tanninen. In 2014 gibt es mehr Qualität als Quantität.“
Marilyn Lasserre - Önologin bei Vignerons de Cébazan: ‘Ein kompliziertes Jahr’.
„Die durch Winter-Dürre und nicht ausreichenden Regen im Frühjahr verursachte Wasserknappheit brachte extraktreiche Trauben, aber wenig Ertrag: minus 30% im Vergleich zu 2013. Die Lese war anstrengend wegen des unvorhersehbaren Wetters. Insgesamt haben wir bei den Weiß- und Roséweinen eine sehr gute Balance zwischen Säure und viel Frische. Die verkosteten Weine präsentieren sich bereits sehr gut. Bei den roten Rebsorten ist das Ergebnis ähnlich wie im Jahr 2013, mit schöner Frucht und feiner Struktur.“